Ich bin Anna, Andreas Hofers "Weib" - ... und jetzt red ich!

Unter den wilden Männern Tirols, welche die Welt verändern wollten, ist wohl Michael Gaismaier der bedeutendste, aber Andreas Hofer der bekannteste.

 

Ganz anders ist es um dessen Ehefrau, Anna Hofer, geborene Ladurner bestellt. Sie steht im Schatten ihres Mannes. Doch da setzt das neu erschienene Buch von Lotte Paulmichl aus dem Lechtal an. “Ich bin Anna, Andreas Hofers Weib ...und jetzt rede ich!”

 

Anna Ladurner wurde am 27.07.1765 in Algund geboren. Durch ihre reiche Mitgift gelang es nach der Hochzeit am 21.07.1789, den hochverschuldeten Hof des Sandwirts im Passeiertal wieder schuldenfrei zu machen. Doch anstelle von Dank, schlug der 24-jährigen Hoferin nur Neid entgegen. Die “Gestopfte” wurde sie derb hinter vorgehaltener Hand genannt. Die Enge der Menschen im Passeiertal bekam sie weiter zu spüren, als zunächst die Ehe fünf Jahre lang kinderlos blieb und das erste Kind kurz nach der Geburt starb.

 

Doch voller Gottvertrauen war Anna eine gute Wirtin, die alle Aufgaben im Gasthof übernahm, die hauseigenen Äcker bestellte und sich um die zunehmend größer werdende Schar der Kinder kümmerte, wenn ihr Mann als Kämpfer für Tirol unterwegs war. Sie selbst konnte kaum lesen und schreiben, legte aber großen Wert auf eine gute Ausbildung ihrer Kinder, insbesondere auch ihrer Töchter. Heute gibt es eine Vielzahl von Nachkommen ihrer vier das Erwachsenenalter erlebenden Töchter.

 

Der Autorin des Buches über Anna Hofer gelingt es auf berührende Weise, das Schicksal dieser Frau in Form von fiktiven Tagebucheinträgen lebendig zu machen. Mit viel Einfühlungsvermögen stellt Lotte Paulmichl Freuden und Tragik der Frau des Tiroler Freiheitskämpfers dar.

 

Paulmichl begleitet die Leser zu allen Lebensstationen der Anna Ladurner, verheiratete Hofer und zeigt ihre Größe insbesondere nach dem Unglück, das über ihre Familie hereinbricht, als Andreas Hofer in Mantua erschossen wird. Wie eine Löwin kämpft Anna Hofer darum, das zerstörte Anwesen des Sandwirts im Passeiertal wieder instand zu setzen.

 

Erhobenen Hauptes fährt sie in ihrer stolzen Passeirer Tracht zum Kaiser nach Wien. Sie klagt ihn an, da der Kaiser mit leeren Versprechungen die Tiroler im Stich gelassen hat und die zugesagte Unterstützung im Kampf ausblieb. Ihr, der Erbin eines Volkshelden schuldet er viel mehr als nur Geld.

15,00 €
In den Warenkorb
  • 1 - 3 Tage Lieferzeit1